Jahreshauptversammlung des Kreiscaritasverbandes
Zur Mitgliederversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende stellv. Landrat Josef Färber die Vertreter des Diözesanverbandes Passau, der Ortscaritasverbände, der Kommunen und die anwesenden Mitarbeiter und Mitglieder der Caritas.
Diakon Dieter Stuka, Vorstandsmitglied ging in seinem geistlichen Wort auf die Anhäufung von Reichtum ein in einer Gesellschaft in der es zunehmend auch sehr arme Menschen gebe, in der Reichtum auf Kosten anderer aufgebaut werde und stellte die Nächstenliebe in den Fokus, die zum Tragen komme, wenn wir uns um andere kümmern und Geld im Sinne des Gemeinwohls investieren. Die Caritas mache sich daher stark für die Menschen, denen es nicht so gut geht.
Nach einem Totengedenken erfolgte der Geschäftsbericht durch den 1. Vorsitzenden. Färber resümierte, dass für ihn „kein Jahr so schwer zu meistern war, wie 2015“.
Für die Übernahme der Asylsozialberatung an der Aufnahmeeinrichtung stellte sich die Caritas als einziger Verband im Landkreis zur Verfügung. So konnten nur 2 Sozialpädagogen finanziert werden konnten. Tausende von Flüchtlingen kamen an und benötigten Unterstützung. So stand der Verband vor großen Herausforderungen. Einige Pläne, wie die Errichtung eines Spielplatzes oder eine Kinderbetreuung konnten aus Platzmangel oder aufgrund bürokratischer Hindernisse vorerst nicht umgesetzt werden. Immer wieder sei die Caritas diesbezüglich in der Kritik gestanden, obwohl mit den knappen Ressourcen eine großartige Arbeitsleistung und Organisation von ehrenamtlichen Projekten erbracht wurde.
Hinzu kam 2015 noch die Schließung der allseits beliebten Pflegestation aufgrund der Vorgaben des Pflegewohnqualitätsgesetzes. Es seien sehr schwierige Gespräche mit Angehörigen und den betroffenen Mitarbeiterinnen zu führen gewesen.
Letztendlich sei die Abwicklung aber gut gelungen, alle damit verbundenen Thematiken seien fair und offen kommuniziert worden.
Abschließend dankte Färber den Vorstandsmitgliedern und dem Caritasrat für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und den rund 100 hauptberuflichen und 200 ehrenamtlichen Mitarbeitern für deren Engagement.
Geschäftsführer Hans-Jürgen Weißenborn stellt in einer Präsentation die einzelnen Einrichtungen vor, ging auf die einzelnen Jahresabschlüsse ein und auf erfolgte Veränderungen.
Eine neue Einrichtung ist die Rückkehrberatung für rückkehrwillige Asylsuchende, die im April 2015 ihre Arbeit aufnahm.
Anschließend bestätigte Kassenprüfer Peter Hüttinger eine ordnungsgemäße und saubere Buchführung und Steuerprüfer Walter Bauer gab den Bilanz-Prüfbericht. Er zeigte u.a. die Auswirkungen der Schließung der Pflegestation im Jahr 2015 und 2016 auf.
Stefan Swihota, als Vorsitzender des Caritasrates, stellte kurz die Arbeit dieses Kontrollgremiums vor und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft. Dies geschah einstimmig.
In seinem Grußwort stellte stellv. Bürgermeister Hermann Wellner die Vielseitigkeit der Caritashilfen in den Mittelpunkt. Er gehe davon aus, dass viele in der Bevölkerung nicht wissen, was die Caritas in all ihren Einrichtungen alles für den einzelnen Hilfesuchenden, aber auch für die Gesellschaft leistet. Dafür dankte er auch im Namen des Oberbürgermeisters.
Ein weiteres Grußwort sprach der bischöfliche Beauftragte und neuer geschäftsführender Vorstand beim Diözesancaritasverband Passau, Diakon Konrad Niederländer. Er stelle den caritativen Gedanken in den Mittelpunkt des verbandlichen Handelns, der nicht vollends von wirtschaftlichen Aspekten abhängig gemacht werden dürfe. Niederländer ist neu im Amt, will die Caritas wieder näher an die Kirche führen, Gelder sollen wieder intensiver in die Caritasarbeit fließen, dafür will er sich stark machen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Diözesanverband Regensburg wolle er pflegen und gehe davon aus, dass der Kreisverband Deggendorf, der bekanntlich zu beiden Diözesen gehört, davon profitieren wird. Die Caritasarbeit vor Ort könne nicht hoch genug anerkannt werden und er wolle den Kreisverbänden auf Augenhöhe begegnen.
Nachdem es keine Wünsche und Anträge gab, bedankte sich Josef Färber abschließend noch bei der Geschäftsführung für die gute Arbeit und schloss die Sitzung.